Räuberische Pilze mit Potenzial zur Schädlingsbekämpfung

Nicht ganz so friedlich

Autor/innen

  • Jennifer Emser
  • Marius Kriegler
  • Anna-Lena Klemke
  • Reinhard Fischer

DOI:

https://doi.org/10.11576/biuz-6094

Schlagworte:

Pilze, Nematoden, Räuber, Virulenzfaktoren, Zellkommunikation, Zellfusion, nachhaltige Landwirtschaft, Pilze als Schädlingsbekämpfungsmittel

Abstract

Nematoden-fangende Pilze kommen ubiquitär vor allem in Böden vor. Sie leben von abgestorbenem, organischem Material, können aber eine räuberische Lebensweise einschlagen, wenn die Nährstoffe knapp werden. Dann bilden sie je nach Spezies unterschiedliche Fallentypen aus. Arthrobotrys flagrans bildet klebrige Fallennetzwerke. Die Fallenbildung wird durch das Zusammenspiel mehrerer Nematoden-eigener Pheromone und pilzlichen Signalstoffen reguliert. Wenn sich ein Nematode in dem Fallennetzwerk verfangen hat, dringt eine Penetrationshyphe durch die Cuticula und die Epidermis in den Wurmkörper ein. Dort verdickt sich die Hyphe zu einem Bulbus und wächst als Ernährungshyphe durch den Nematodenkörper. Durch lytische Enzyme wird der tierische Körper zersetzt und die Nährstoffe vom Pilz aufgenommen. Im späten Stadium der Attacke wachsen Hyphen aus dem Nematoden in die Umgebung aus. Bei der Penetration und vermutlich auch bei der weiteren Besiedlung des Nematoden spielen kleine, sekretierte pilzliche Proteine eine wichtige Rolle als Virulenzfaktoren. Die Nematoden-Pilz-Interaktion ist nicht nur ein faszinierendes Grundlagenforschungsgebiet, sondern die Pilze können auch zur Bekämpfung schädlicher Nematoden eingesetzt werden.

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Veröffentlicht

2022-12-09

Zitationsvorschlag

Emser, J., Kriegler, M., Klemke, A.-L., & Fischer, R. (2022). Räuberische Pilze mit Potenzial zur Schädlingsbekämpfung: Nicht ganz so friedlich. Biologie in Unserer Zeit, 53(1), 32–39. https://doi.org/10.11576/biuz-6094