Räuberische Pilze mit Potenzial zur Schädlingsbekämpfung
Nicht ganz so friedlich
DOI:
https://doi.org/10.11576/biuz-6094Schlagworte:
Pilze, Nematoden, Räuber, Virulenzfaktoren, Zellkommunikation, Zellfusion, nachhaltige Landwirtschaft, Pilze als SchädlingsbekämpfungsmittelAbstract
Nematoden-fangende Pilze kommen ubiquitär vor allem in Böden vor. Sie leben von abgestorbenem, organischem Material, können aber eine räuberische Lebensweise einschlagen, wenn die Nährstoffe knapp werden. Dann bilden sie je nach Spezies unterschiedliche Fallentypen aus. Arthrobotrys flagrans bildet klebrige Fallennetzwerke. Die Fallenbildung wird durch das Zusammenspiel mehrerer Nematoden-eigener Pheromone und pilzlichen Signalstoffen reguliert. Wenn sich ein Nematode in dem Fallennetzwerk verfangen hat, dringt eine Penetrationshyphe durch die Cuticula und die Epidermis in den Wurmkörper ein. Dort verdickt sich die Hyphe zu einem Bulbus und wächst als Ernährungshyphe durch den Nematodenkörper. Durch lytische Enzyme wird der tierische Körper zersetzt und die Nährstoffe vom Pilz aufgenommen. Im späten Stadium der Attacke wachsen Hyphen aus dem Nematoden in die Umgebung aus. Bei der Penetration und vermutlich auch bei der weiteren Besiedlung des Nematoden spielen kleine, sekretierte pilzliche Proteine eine wichtige Rolle als Virulenzfaktoren. Die Nematoden-Pilz-Interaktion ist nicht nur ein faszinierendes Grundlagenforschungsgebiet, sondern die Pilze können auch zur Bekämpfung schädlicher Nematoden eingesetzt werden.
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