100 Jahre Forschung an Wanderheuschrecken

Wie harmlose Insekten zu gefährlichen Schwärmen werden

Autor/innen

  • Hans-Joachim Pflüger
  • Peter Bräunig

DOI:

https://doi.org/10.11576/biuz-5014

Schlagworte:

Insekten, Wanderheuschrecken, Polyphänismus, Schädlingsbekämpfung, Phasen-Polymorphismus

Abstract

Feldstudien vor 100 Jahren haben ergeben, dass verschiedene Wanderheuschreckenarten in zwei Phasen vorkommen, die davor als getrennte Arten betrachtet worden waren. Als solitäre Tiere (Einzeltiere) leben sie in geringer Dichte in ihrem spezifischen Ökosystem. Unter bestimmten klimatischen Bedingungen (Dürren oder Regen) kommt es zur Verdichtung der Tiere, was eine ganze Reihe unterschiedlicher Veränderungen bewirkt und solitäre Tiere zu gregären Schwarmtieren werden lässt. Berührungen der Tiere untereinander führen zu physiologischen Veränderungen im Organismus. Beeinflusst werden Bildung und Wirkung biogener Amine, von Hormonen und Pheromonen, und es kommt zu einer Vielzahl epigenetischer und genetischer Veränderungen. Zunächst führen alle diese Faktoren zu Verhaltensänderungen der Insekten, später zu Änderungen in ihrem Erscheinungsbild (z. B. Färbung) und zu morphologischen Veränderungen. Das Zusammenspiel aller beteiligten Faktoren ist aber noch nicht völlig verstanden.

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Veröffentlicht

2022-02-04

Zitationsvorschlag

Pflüger, H.-J., & Bräunig, P. (2022). 100 Jahre Forschung an Wanderheuschrecken: Wie harmlose Insekten zu gefährlichen Schwärmen werden. Biologie in Unserer Zeit, 52(1), 66–71. https://doi.org/10.11576/biuz-5014